Krabbenfischerei
Die Krabbenfischerei, auch Garnelenfischerei genannt, ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in vielen Küstenregionen der Welt. Sie bezeichnet den Fang von Krabben, Garnelen und anderen Krebsen aus dem Meer oder aus Binnengewässern.
Krabbenfischerei in der Nordsee
Ein bedeutendes Gebiet für die Krabbenfischerei ist die Nordsee, insbesondere das Wattenmeer. Hier werden vor allem Nordseekrabben (auch bekannt als "Granat") gefangen. Diese kleinen Krebse sind für die Küstenfischerei von großer Bedeutung und werden traditionell gekocht und geschält als Delikatesse verzehrt.
Fangmethode
In der Nordseekrabbenfischerei werden hauptsächlich Schleppnetze eingesetzt, die sogenannten Baumkurren. Diese Netze werden über den Meeresboden gezogen und fangen die Krabben ein. Allerdings können dabei auch andere Meerestiere, der sogenannte Beifang, in den Netzen landen. Um den Beifang zu reduzieren und die Fischerei nachhaltiger zu gestalten, werden in der Nordsee verschiedene Maßnahmen ergriffen, wie zum Beispiel der Einsatz von selektiven Netzen.
Die Fahrt ins Fanggebiet kann einige Stunden dauern.
Ausschwenken der Baumkurren im Fanggebiet.
Die Grundschleppnetze (Kurren) werden zu Wasser gelassen.
Die Spiere (eine Querstange) sorgt dafür, daß das Netz unter Wasser offen gehalten wird.
Über Kufen wird das Netz über den Boden geschleppt.
Verarbeitung
Die gefangenen Krabben werden direkt an Bord der Kutter gekocht und anschließend an Land weiterverarbeitet. In den Betrieben werden die Krabben maschinell oder per Hand geschält und für den Verkauf verpackt. Ein Teil der Krabben wird auch zu Krabbenbrot, auch bekannt als Krabbenchips oder Garnelenchips, oder anderen Produkten weiterverarbeitet.
Nach dem "haul" (schleppen) werden die Netze gehievt.
Die Netze werden über den Fangtrichter geöffnet.
Im Fangtrichter wird der Fang in Augenschein genommen und gewaschen.
Die Siebtrommel (rechts) trennt Krabben und Beifang voneinander.
Im Kocher werden die Krabben mit Seewasser gekocht.
Die Rüttelmaschine siebt dann alles aus was nicht reingehört, z.B. Holzstückchen, Steinchen usw.
Die Krabben werden nochmals handverlesen.
Das Ergebnis sind die leckeren Krabben.
Die Krabben werden verpackt und im Kühlraum verstaut.
Dann gehts zurück zum Heimathafen.
Krabbenkutter als touristische Attraktion
Viele Touristen, die die Nordseeküste besuchen, sind fasziniert von den traditionellen Krabbenkuttern. Die kleinen, robusten Schiffe mit ihren charakteristischen Netzen gehören zum typischen Bild der Küstenorte. Einige Häfen bieten sogar Ausflugsfahrten mit Krabbenkuttern an, bei denen Touristen die Möglichkeit haben, die Fischerei hautnah zu erleben. Sie können den Fischern bei der Arbeit zusehen, die gefangenen Krabben direkt an Bord probieren und mehr über die Krabbenfischerei erfahren.
Krabbenfischerei als Teil der regionalen Identität
Die Krabbenfischerei ist für viele Küstenorte ein wichtiger Teil ihrer regionalen Identität und Kultur. Die Fischer sind stolz auf ihre Traditionen und ihr Handwerk. In einigen Orten gibt es Fischereimuseen oder Themenpfade, die die Geschichte der Krabbenfischerei und das Leben der Fischer dokumentieren. Auch Veranstaltungen wie Hafenfestivals oder Krabbenfischerregatten ziehen zahlreiche Touristen an. Für viele Küstenregionen hat sie eine große wirtschaftliche Bedeutung. Sie sichert Arbeitsplätze, der Verarbeitung und dem Handel.
Nachhaltigkeit
Die Krabbenfischerei steht, wie viele andere Fischereien, vor der Herausforderung, nachhaltig zu wirtschaften und die Bestände zu schonen. Es gibt verschiedene Initiativen und Projekte, die sich für eine nachhaltige Krabbenfischerei einsetzen und versuchen, den Beifang zu reduzieren und die Auswirkungen auf den Meeresboden zu minimieren.